Das Corona-Infektionsgeschehen zeigte in der vergangenen Woche im Landkreis Teltow-Fläming ein leicht verlangsamtes Wachstum. Aktuell sind 354 Personen betroffen (Stand: 4. Dezember 2020), Ende der vorigen Woche waren es 342 (Stand: 27. November 2020).
Die 7-Tage-Inzidenz ist von 132,5 in der vergangenen Woche auf 111,4 gesunken. Seit vergangenem Freitag hat das Gesundheitsamt Teltow-Fläming 190 neue Infektionen registriert.
Damit gab es seit Beginn der Pandemie im Landkreis 1498 Fälle. Im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion sind in der vergangenen Woche zwei weitere Personen verstorben (insgesamt 22). Die Zahl der Menschen, die als genesen gelten, hat sich auf 1122 erhöht (Vergleich 27. November : 946).
Ungeachtet dieser Entwicklung schätzt der Krisenstab des Landkreises die Situation nach wie vor sehr kritisch ein. „Wir haben ein Fünkchen Hoffnung, dass sich die Zahlen zumindest auf dem vorhandenen Niveau einpendeln. Ob das wirklich der Fall ist, werden erst die nächsten Tage zeigen“, so Krisenstabsleiterin Dr. Silke Neuling. „In anderen Regionen im Land Brandenburg gibt es aktuell deutlich höhere Zahlen, aber auch das kann sich von Tag zu Tag ändern. Deshalb freuen wir uns zwar über eine leichte Entspannung, aber nehmen die Situation nach wie vor sehr, sehr ernst.“
Situation in Schulen, Kitas und Gemeinschaftseinrichtungen
Derzeit sind 15 Schulen, Kitas und Gemeinschaftseinrichtungen im Landkreis Teltow-Fläming von Corona-Infektionen betroffen. Auch wenn es sich meist um Einzelfälle handelt, müssen zum Teil ganze Schulklassen oder Kurse unter Quarantäne gestellt werden. Neue Infektionen wurden in der vergangenen Woche u. a. aus der Oberschule Baruth/Mark, dem Gymnasium Rangsdorf und der Ingeburg-Feustel-Grundschule Blankenfelde-Mahlow gemeldet.
Auch in zwei Kitas und einem Hort sind aktuell Einzelfälle zu verzeichnen. Obwohl das eine relativ geringe Zahl ist, macht vielen Einrichtungen der Kinderbetreuung aktuell ein hoher Personalausfall zu schaffen. Dafür gibt es auch außerhalb von Corona unterschiedlichste Gründe, beispielsweise eine Häufung von Erkältungen und Infekten in der kalten Jahreszeit.
In den Übergangswohnheimen Jüterbog, Ludwigsfelde, Rangsdorf, Großbeeren sowie der Erstaufnahmeeinrichtung Wünsdorf wurden in der vergangenen Woche einzelne Corona-Infektionen bestätigt. Für die betroffenen Menschen konnte überall eine Inhouse-Quarantäne organisiert werden.
Das Gesundheitsamt Teltow-Fläming steht mit allen von Corona-Infektionen betroffenen Einrichtungen in Kontakt. Dazu gehört nach wie vor auch eine Senioreneinrichtung in Dahme/Mark, in der es ein größeres Ausbruchsgeschehen gab.
Schnelltests für pädagogisches Personal
Dieser Tage haben die Medien verkündet, dass Personal in Schulen und Kitas künftig in Eigenregie Corona-Tests vornehmen könne. Dazu gab es bereits mehrere Anfragen an das Gesundheitsamt Teltow-Fläming. Gesundheitsdezernentin Kirsten Gurske macht deutlich, dass dem Landkreis noch keine Handhabe zur praktischen Umsetzung dieser Pläne vorliegt. „Deshalb können wir dazu momentan noch keine Aussagen treffen.“
Quarantänebescheid
Aktuell stehen 964 Menschen im Landkreis Teltow-Fläming unter Quarantäne (Stand: 4. Dezember 2020). Am Freitag vergangener Woche waren es 1213 Personen. Betroffene erhalten jetzt kurzfristig per E-Mail einen Vorab-Bescheid ihrer Quarantäne als pdf-Dokument, auch zur Vorlage für den Arbeitgeber.
Der amtliche Quarantäne-Bescheid folgt per Post. Er wird künftig bewusst erst zum Ende der Zeit verschickt, damit möglicherweise erforderliche Verlängerungen gleich mit berücksichtigt werden können und nur ein Schreiben erforderlich wird.
Impfzentren
Corona-Impfzentren sollen im Land Brandenburg in Potsdam, Cottbus und mehreren Landkreisen entstehen. Ob auch in Teltow-Fläming tatsächlich ein solches Zentrum eingerichtet wird – in den Medien war von Luckenwalde die Rede – obliegt der Entscheidung des Landeskrisenstabes. Er wird die endgültigen Standorte zentral bekanntgeben.
Bereits jetzt sucht die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg, unter deren Regie die Impfzentren arbeiten werden, nach personeller Unterstützung. „Wir stehen als ambulant tätige Kollegenschaft vor der enormen Herausforderung eine Massenimpfung zur Erreichung der Herdenimmunität durchzuführen. Zuerst in aufzubauenden Impfzentren, dann so schnell wie möglich flächenhaft in Arztpraxen. Das ist für uns als Ärzte, aber auch für die KVBB als Verwaltung eine Mammutaufgabe!“, heißt es im Internetauftritt der KVBB.
Dort kann man weiter lesen, dass pro Dienst und Standort mehrere Impfteams benötigt werden. Ein Team bestehe im besten Fall aus einem Arzt und zwei Medizinischen Fachangestellten der eigenen Praxis. Auch Ärzte in Weiterbildung können Dienste in den Impfzentren übernehmen.
Wer die KVBB unterstützen möchte, kann sich über deren Internetauftritt informieren und melden.
Internetauftritt der KVBB mit Meldeformular für Mitarbeit in Impfzentren