Steigende Zahlen bestimmen das Corona-Infektionsgeschehen in der 10. Kalenderwoche „Seit vier Tagen gehen die Inzidenzen um 30 bis 50 Punkte pro Tag nach oben“, berichtet Sozialdezernentin Kirsten Gurske. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie 40.244 Menschen aus dem Landkreis positiv auf das Corona-Virus getestet worden, aktuell infiziert sind 3.890. Zu Wochenbeginn machten Kinder und Jugendliche 27 Prozent der aktiven Fälle aus (882 von 3.233 Personen). Seniorinnen und Senioren über 70 Jahre hatten einen Anteil von 4,9 Prozent der Infizierten aus (160 von 3.233 Personen). Der Altersdurchschnitt der aktuell Infizierten lag unverändert bei 35 Jahren.
293 Menschen aus dem Landkreis sind bisher im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorben. Bei den 11 letzten Fällen handelte es sich um Nachmeldungen aus den Monaten Januar und Februar 2022, es besteht kein bekannter Zusammenhang. Zwei der Verstorbenen lebten in unterschiedlichen Pflege- und Senioreneinrichtungen. Der letzte bekannte Todesfall aus dem Landkreis wurde am 4. März 2022 verzeichnet. Gemeinschaftseinrichtungen
Derzeit liegen Fallhäufungen und Einzelfälle in einer Vielzahl der Kitas und Schulen sowie in Pflege- und Senioreneinrichtungen im Landkreis vor. Es gibt aktuell keine Einrichtungsschließungen. Ein Überblick sowie eine vollständige Aufarbeitung sind derzeit nicht möglich. Zwei Jahre Corona
Am 8. März 2020 wurde im Landkreis Teltow-Fläming der erste Corona-Fall nachgewiesen. Seither bestimmt die Pandemie das öffentliche und private Leben. Rückblickend ist für Landrätin Kornelia Wehlan vor allem der Zusammenhalt und das Wirken der Menschen im Landkreis beeindruckend: „Wie sehr man einander hilft und sich in Notsituationen beisteht … Das gilt auch für die enormen Leistungen, die viele unter widrigen Bedingungen vollbracht haben. Hier denke ich unter anderem an medizinisches und pflegerisches Personal, Lehrkräfte und Personal in Schulen, Kitas und Horten, an die Eltern im Homeschooling, Verkäufer*innen, Energiewerker, Busfahrer … an alle, die dafür gesorgt haben, dass unser Leben weiterlief. Damit verbinde ich einmal mehr die Hoffnung, dass die Menschheit sich angesichts einer Pandemie auf die Dinge besinnt, die wirklich wichtig sind – leider erleben wir mit dem Krieg in der Ukraine gerade das Gegenteil“. Krisenstabsleiter Ive Marschall sieht das ebenso. Ihn hat u. a. positiv beeindruckt, wie schnell die Strukturen im Impfzentrum wiederbelebt werden konnten und dankt der Stadt Luckenwalde noch einmal für die unkomplizierte und kurzfristige Hilfe. „Anfänglich war die Nachfrage so groß, dass wir froh sein konnten, das Impfzentrum so schnell wieder aktivieren zu können.“ Dankbar ist der Krisenstabsleiter auch dafür, dass die Bundeswehr aktiv vor allem die Kontaktnachverfolgung, in letzter Zeit aber auch die Krankenhäuser unterstützt hat.
Derzeit kommt es zu einem erneuten Anstieg der Fallzahlen, der zeitgleich auch in den Jahren 2020 sowie 2021 beobachtet wurde. Die Spitze der Infektionszahlen wurde hier jeweils Anfang April erreicht, danach kam es in den Vorjahren zu einem Rückgang der Neuinfektionen. Quarantäneschreiben
Angesichts hunderter Neuinfektionen pro Tag war das Gesundheitsamt trotz Unterstützung durch die Bundeswehr und die DRK-Flüchtlingshilfe nicht in der Lage, zeitnah Quarantäneschreiben zu verschicken und alle Kontakte nachzuverfolgen. Deshalb werden jetzt an Menschen, deren Positivmeldung schon länger zurücklegt, Informationsschreiben verschickt. Darin wurden sie gebeten, dem Gesundheitsamt mitzuteilen, ob sie noch Quarantänebescheinigungen benötigen.
Es wird geprüft, ob diese Verfahrensweise künftig fortgeführt werden kann – verbunden mit der Möglichkeit, die noch notwendige RKI-Datenabfrage durch ein Online-Formular abzubilden. Menschen, die positiv getestet wurden, sind gemäß Allgemeinverfügung ohnehin zur Selbstisolation verpflichtet. Haben sie Symptome, erfolgt zumeist eine Krankschreibung. Das macht eine Quarantänebescheinigung in vielen Fällen überflüssig. Impfungen
Nach wie vor ist das Interesse an Schutzimpfungen rückläufig. Deshalb sind vorerst auch keine weiteren Einsätze des mobilen Impfteams geplant. Auch der Einsatz des neuen Impfstoffes Nuvaxovid hat an der grundsätzlichen Tendenz nichts geändert – er wurde in den Impfstellen des Landkreises bislang 26mal verabreicht. Da der Bestand an diesem Impfstoff den Bedarf deckt, wurde die priorisierte Vergabe im Land Brandenburg aufgehoben. Personen, die eine Impfung mit Nuvaxovid wünschen, müssen keine Arbeitgeberbescheinigung mehr vorlegen. Künftig werden auch Hausarztpraxen über Nuvaxovid verfügen können.