7-Tage-Inzidenz wieder über 100 - Infektionen in Kitas und Schulen -
Bundeswehreinsatz im Gesundheitsamt verlängert
Datum: 09.04.2021
Nach leicht gesunkenen Zahlen der Corona-Neuinfektionen im Landkreis
Teltow-Fläming wurde heute wieder die Marke von 100 überschritten.
"Über die Osterfeiertage wurde weniger getestet. Deshalb war die Zahl
der Infektionsmeldungen vergleichsweise gering. Das wiederum schlägt
sich auf die 7-Tage-Inzidenz nieder. Aus Anrufen im Gesundheitsamt
und am Bürgertelefon wussten wir jedoch, dass es über Ostern viele
positive Schnelltestergebnisse gab. Die Betroffenen haben sich an ihre
Hausarztpraxen gewandt, die die PCR-Tests durchführten oder
veranlassten", so die Erste Beigeordnete und Sozialdezernentin Kirsten
Gurske.
Mit Stand vom 9. April 2021 wurden in Teltow-Fläming seit Beginn der
Pandemie 5.796 Menschen positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet. 185
Personen starben an oder mit dem Virus. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt
117,1. In der 14. Kalenderwoche waren 53 Prozent der
SARS-CoV-2-Infektionen der britischen Virus-Mutation zuzuschreiben.
Erstmals traten jetzt auch zwei Fälle der südafrikanischen Variante im
Landkreis auf.
Infektionen in Gemeinschaftseinrichtungen
Trotz der Ferien gibt es ein kontinuierliches Infektionsgeschehen in
Kitas und Schulen. Aktuell sind 62 Kinder, Schüler*innen, Lehrkräfte
sowie Erzieher*innen aus 31 Einrichtungen im gesamten Kreisgebiet
positiv getestet worden.
In 14 Kindertagesstätten gibt es aktuell 22 Covid-19-Fälle. "Dort, wo
ein gutes Gruppenkonzept verfolgt werden kann, können die Quarantänen
eingegrenzt werden. Da, wo die Gruppen nicht stabil gehalten werden
können, sind umfangreichere Maßnahmen erforderlich."
In Senioren- und Pflegeeinrichtungen sind aktuell nur wenige
Verdachts- und vereinzelte Infektionsfälle zu verzeichnen.
Impfungen
Nach wie vor gibt es im Landkreis wie im gesamten Land Brandenburg
nicht genug Impfstoff. Aber es gibt auch erfreuliche Botschaften:
"Aufgeholt wurde bei der Impfung der über 80-Jährigen", informiert
Krisenstabsleiterin Dr. Silke Neuling. "Im Land Brandenburg haben
bereits 88 Prozent dieser Altersgruppe ihre Erst- und 82,3 Prozent
ihre Zweitimpfung erhalten. Das ist im deutschlandweiten Vergleich
sehr gut, aber in der Gesamtbetrachtung aller Geimpften natürlich nach
wie vor nicht zufriedenstellend."
Alle Impfwilligen werden gebeten, sich ab und zu auf der Seite
"brandenburg-impft.de" über neue Impfberechtigungen zu informieren. In
Brandenburg können jetzt auch alle pflegenden Angehörigen geimpft
werden.
Pflegebedürftige Personen über 70, die nicht in einer Einrichtung
leben oder Menschen, die eine der in der Priorisierungsgruppe 2
genannten Erkrankungen oder Behinderung haben, können 2
Kontaktpersonen für eine Impfung zu benennen. Letzteres gilt auch für
Schwangere.
Das Impfzentrum Luckenwalde läuft gegenwärtig stabil. Außerdem wurden
im Krankenhaus Ludwigsfelde ca. 1200 Impfungen durchgeführt, jeweils
400 weitere sind in der nächsten und übernächsten Woche geplant. Auch
die Modellarzt- und erste Hausarztpraxen im Landkreis arbeiten mit
Hochdruck. Hier werden jedoch, wie in der jüngsten Beratung des
Krisenstabes einmal mehr deutlich wurde, die kurzfristige Zuteilung
der Impfstoffe in Art und Umfang als auch der enorm hohe bürokratische
Aufwand zunehmend zum Hindernis.
Testzentren
Aktuell stehen im Landkreis 22 Corona-Testzentren zur Verfügung, in
denen sich Bürger*innen ohne Erkrankungssymptome testen lassen können.
Allein in den Testzentren des DRK wurden vor Ostern 1065 Tests
durchgeführt, in 1,5 bis 2 Prozent mit positivem Ergebnis.
Eine Übersicht der Teststellen findet sich im Internetauftritt des
Landkreises unter www.teltow-flaeming.de/tests.
Dort ist neu auch eine interaktive Karte mit einer Übersicht aller
Teststellen im Land Brandenburg veröffentlicht.
Besuche in Senioren- und Pflegeeinrichtungen
Viele Nachfragen gibt es aktuell zu den Besuchsregelungen für
Senioren- und Pflegeeinrichtungen. Hier gibt es, nachdem bereits viele
Bewohner*innen geimpft worden sind, mittlerweile etwas mehr Spielraum.
Dennoch gelten die Regeln der Eindämmungsverordnung.
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und
Verbraucherschutz hat am 31. März 2021 Handlungsempfehlungen für
Einrichtungen der Pflege und der Eingliederungshilfe veröffentlicht.
Sie enthalten u. a. Aussagen zum Besuchsmanagement, zum
Infektionsschutz, zur Umsetzung von Testungen sowie zur Gestaltung des
Alltags in der Einrichtung.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite
www.teltow-flaeming.de<http://www.teltow-flaeming.de> und unter
folgendem Kurzlink https://bit.ly/3uBVcDL.
Einsatz der Bundeswehr
Verlängert wurde der Einsatz von Bundeswehrangehörigen im Landkreis
Teltow-Fläming. Sie unterstützen das Impfzentrum Luckenwalde und die
Kontaktnachverfolgung im Gesundheitsamt. Diese wird immer schwerer:
In der Regel kommt das Laborergebnis im Gesundheitsamt und bei einer
betreffenden Person auf elektronischem Weg an. Damit beginnt für das
Gesundheitsamt die Ermittlungsarbeit. Ein Teil der Befunde wird in
einem zweiten Schritt auf Mutationen hin analysiert. Dieser Befund
kommt deshalb später, muss dem Fall zugeordnet werden und setzt
weitere Arbeitsschritte in Gang.
Im Gegensatz zu einer "normalen" Covid-19-Infektion sollen Menschen,
bei denen eine Virus-Mutation nachgewiesen worden ist, im Anschluss an
die Quarantäne "freigetestet" werden. Das betrifft auch ihre engen
Kontaktpersonen. Dieses Procedere nimmt die Beschäftigten des
Gesundheitsamts sehr in Anspruch.
Ist jedoch eine Gemeinschaftseinrichtung betroffen, zum Beispiel eine
Kita, eine Schule oder ein Wohnheim, dann ist dieser Schritt von
großer Wichtigkeit. Dieses "Freitesten" erfordert eine Terminvergabe,
den Test selbst und die Rückkopplung des Testergebnisses. Schon an
dieser Aufzählung lässt sich erkennen, wie oft mit einer betroffenen
Person Kontakt aufgenommen werden muss. Aktuell gibt es deshalb auch
einen Bearbeitungsrückstand im Gesundheitsamt.
"Umso willkommener ist die Unterstützung der Bundeswehr. Ich freue
mich über die Verlängerung und darüber, dass fünf weitere Soldatinnen
und Soldaten ab sofort bei der Kontaktermittlung helfen", so
Krisenstabsleiterin Dr. Silke Neuling.
Freundliche Grüße
Katrin Melzer
[KV TF]