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Mein Rückzug aus der Stadtpolitik oder den Letzten beißen die Hunde

Aktualisiert: 13. Dez. 2021


In der Einwohnerfragestunde der SVV am 10.11.2021 habe ich aus Protest gegen das Schreiben der Bürgermeisterin vom 7.10.2021 an das Ministerium für Infrastrukturpolitik und Landesplanung, in dem die Leistungen meiner Tochter Rana Brentjes für das Stadtprojekt Zukunft Zossen in völlig unzutreffender Weise und im eklatanten Widerspruch zum Vortrag der Bürgermeisterin über die Aktivitäten des Projekts im Bericht der Verwaltung und zu den Anlagen zu diesem Schreiben* dargestellt worden sind, meinen Rückzug aus allen meinen Aktivitäten in der Stadt erklärt. Die Bürgermeisterin führt in diesem Schreiben aus:


"ich habe die Zusammenarbeit mit Frau Brentjes aufgrund der nicht zufriedenstellenden Arbeit für unser Projekt einstellen müssen.Zeitgleich habe ich ein eigenes verwaltungsinternes Organisationsteam gebildet und daraus meine Mitarbeiterin Frau .... als Projektverantwortliche bestimmt. Seit diesem Zeitpunkt können wir erste Erfolge im Projekt: Zukunft Zossen verzeichnen und auf eine effektive Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und den im Projekt ehrenamtlich Tätigen aufbauen. Erst nach dem Wechsel der Projektzuständigkeiten und den Lockerungen im Umgang mit der SARS-Cov-2-Umgangsverordnung ist es uns in Zossen möglich gewesen, die geplanten Projekte durchzuführen bzw. zu beginnen."


Die drei von Rana Brentjes angefertigten und von der Bürgermeisterin an dieses Schreiben angefügten Flyer** beweisen, dass das Projekt wie geplant im Juni 2021 begonnen hat und damit die bis Ende September realisierten Projektteile massgeblich von Rana als damaliger Projektkoordinatorin in Zusammenarbeit mit dem Beiratsvorsitzenden Ronald Weiß und den jeweils zuständigen Beiratsmitgliedern und Arbeitsgruppenleiter*innen vorbereitet und durchgeführt worden sind.


Ich habe den SVV-Mitgliedern einen Brief übergeben, in dem ich meine Sicht auf die Krise des Projekts Zukunft Zossen dargelegt und eine Übersicht über die Beiträge meiner Tochter für die Erarbeitung des Projektantrages sowie den Aufbau und die Durchführung des Projektes bis zum 3. August 2021, dem Tag ihrer Kündigung durch die Bürgermeisterin unter dem völlig unhaltbaren Vorwurf, sie hätte ihren Vertrag nicht erfüllt, vorgelegt habe.


Wenn meine Tochter in der Tat gefaulenzt hätte, stünde ich heute noch immer an der Seite der Bürgermeisterin. Wer aber in so eklatanter Weise die Arbeit Ranas für Zukunft Zossen abwertet und mit Füßen tritt und sie als eine im Projekt hochengagierte Mitstreiterin immer wieder demütigt und mit falschen Vorwürfen als einzige Person nach dem Motto "den Letzten beißen die Hunde" für die Schwächen des Projekts verantwortlich erklärt, hat jeden Anspruch auf mein Engagement und meine Unterstützung verspielt. Denjenigen in der Stadt, die mir diese Haltung und meinen Protest gegen diese unwürdige Behandlung meiner Tochter zum Vorwurf machen, kann ich nur sagen: derartige Vorgehensweisen zu tolerieren und mit dem Mantel des Schweigens zu verhüllen ist in höchstem Maße unehrlich. Dafür bin ich nicht zu haben, egal, um wen es sich handelt.


Ich habe in dieser SVV auch die Frage an das SVV-Beiratsmitglied von Zukunft Zossen gestellt, warum die Frage ihres Fraktionsmitglieds Herrn Hummer im SJBS am 24. Juni 2021 an die Bürgermeisterin, wer im Projekt die Finanzverwaltung durchführt und die Antwort der Bürgermeisterin, dass das die Stadtverwaltung tun würde, nicht im Protokoll zu diesem Ausschuss enthalten ist und wieso auch keine der anderen Fragen in diesem Ausschuss zu Zukunft Zossen in diesem Protokoll zu finden sind. Immerhin hatte sie mir ja am 24. Juni mit dem Hinweis, dass diese Fragen im Protokoll zum Ausschuss nachgelesen werden können, das Mitschreiben derselben untersagt. Eine Antwort habe ich von Frau Küchenmeister nicht erhalten.


Ich entschuldige mich bei allen Zossener*innen für meine gravierenden Fehler bei der Ausarbeitung des Projektantrages und beim Aufbau des Projektes. Ich habe nicht verstanden, dass eine Stadtverwaltung, die laut der Begründung der Bürgermeisterin für ihre Bitte an mich "unfähig" (Originalton) ist, einen solchen Antrag zu erarbeiten, ein derartiges Projekt im Falle seines Erfolgs nicht als Stadtprojekt, wie vom Ministerium vorgeschrieben, leitend verantworten und durchführen kann. Wie sich selbst heute noch zeigt, standen die Bürgermeisterin und ihre Verwaltung immer auf dem Standpunkt, dass das Projekt ein Ehrenamtsprojekt sei, das von der Verwaltung bestenfalls unterstützt wird. Das war eine völlige Verkennung der ministerialen Vorgaben. Ich habe auch nicht verstanden, dass selbst diejenigen SVV-Mitglieder, die sich für INSEK eingesetzt haben, kein oder nur wenig Interesse an Zukunft Zossen aufbringen würden. So ist es kein Wunder, dass über die Monate bis heute meine zahlreichen Bitten um Unterstützung und Hilfe auf wenig Resonanz gestoßen sind.


Zu meiner Entschuldigung kann ich nur wiederholen, was ich bereits geschrieben habe: die an der Erarbeitung des Antrages beteiligten Zossener*innen wollten ein Projekt für die Menschen unserer Stadt schaffen, dass der Stadtgesellschaft neue Chancen zu Gesprächen über das Leben in unserer Stadt und ihre Zukunft gibt. Das ist bisher nicht gelungen. Aber vielleicht überlegen sich alle, die meinen Blog noch lesen und denen Zossen am Herzen liegt, ob sie sich nicht doch an diesem Projekt beteiligen wollen.


Ich entschuldige mich auch bei meiner Tochter dafür, dass ich ihr nicht stärker davon abgeraten habe, der Bürgermeisterin anzubieten, Zukunft Zossen zu koordinieren und nicht stärker darauf bestanden habe, dass sie ihren Vertrag kündigt als ihr die Stadtverwaltung die Finanzverwaltung des Projekts bis zum Moment des Eintragens der Ausgaben in den städtischen Computer aufgehalst hat. Diese Arbeiten hatte ihr Angebot an die Bürgermeisterin explizit ausgeschlossen, da sie 2020 das Budget von 20.000 Euro des ehrenamtlichen Projektes "Für ein l(i)ebenswertes Zossen" unseres Vereins erfolgreich verwaltet hatte und wusste, wie schwierig, umfangreich und verantwortungsvoll eine solche Aufgabe war. Aber da Rana das Projekt nicht ihrerseits gefährden wollte, hat sie dem Druck der Bürgermeisterin im Juli nachgegeben und zusätzlich zu der langen Liste ihrer anderen Aufgaben auch noch diese übernommen. Die Bürgermeisterin hatte also Anfang August nur zwei tatsächliche Gründe, Rana zu kündigen: die persönlichen Beziehungen zwischen ihr und der Bürgermeisterin waren schon lange vor dem Projekt sehr angespannt, und weder die Bürgermeisterin noch andere Mitarbeiter*innen in der Stadtverwaltung können mit Kritik professionell umgehen.


Mein Protest gegen das Verhalten der Bürgermeisterin bedeutet, dass ich nicht mehr zu den Sitzungen der Ausschüsse und der Stadtverordnetenversammlung gehen werde. Deshalb kann ich Ihnen nicht mehr darüber berichten.

Vielleicht findet sich unter Ihnen aber jemand, der oder die gelegentlich an diesen Sitzungen teilnehmen und dann darüber berichten möchte. Ich bin gern bereit, auch weiterhin solche Bürgerberichte zu veröffentlichen.


Ich bedanke mich bei allen, die meine Berichte gelesen haben.


Sonja Brentjes


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