Projektleiterinnen: Rana Brentjes und Hindola Kirsten
Nach der Ankunft am Waldesrand unter der großen Eiche bildeten wir gemeinsam mit 33 Kindern, 2 Erzieherinnen, einem Praktikanten, sowie Förster Bernd und Försterin Sarah einen Kreis. Einer kurzen Begrüßung folgte die Vorstellung von Bernd Lindner, Funktionsförster 1 Hoheit von der Oberförsterei Wünsdorf und Sarah Luisa Schmidt, Revierförsterin und zertifizierte Waldpädagogin, Leiterin des Reviers Großbeeren, sowie ein paar kurze Fragen zum Thema Wald, wobei die Kinder mit ihrem bereits erlernten Wissen aus dem Grünen Lernort Baruth glänzten. Dann ging es auch schon los. Wir teilten uns in 2 Gruppen. Eine Gruppe wurde von Förster Bernd, die andere von Försterin Sarah auf zwei unterschiedlichen Pfaden durch den Wald geführt. Die Kinder suchten sich einen Freund und bildeten ein Paar: ein Kind bekam eine Müllzange, das andere einen Müllbeutel. Später konnte, wer wollte, wechseln. Auf ging es in den Wald zum Müll sammeln!
Ausnahmslos alle Kinder machten sich mit viel Elan und Freude daran, den Wald vom Müll zu befreien. Wir wurden dabei mehr als fündig! An unterschiedenen Punkten wurde über das Problem des Mülls im Wald gesprochen, z.B. dass Glas Brände auslösen kann, wie viele Kinder selbst zu berichten wussten. Auch das Tiere, wenn sie Müll fressen, schwer krank werden oder sogar sterben können! [1]
Außerdem erfuhren wir, wie furchtbar lange der Wald mit dem Müll zu kämpfen hat, also wie lange es dauert, bis die verschiedenen Materialien sich zersetzen, so z.B. die giftigen Zigarettenstummel (10 Jahre), Plastiktüten (20 Jahre), PET Flaschen (450 Jahre), Glas (5000 Jahre), Styropor (6000 Jahre), etc. Das ist der Müll, der überall im Wald und oft schon am Wegesrand zu finden ist. Allein im Jahr 2018 wurden laut der LFB Webseite 6.300 Kubikmeter Müll in Brandenburger Wäldern gefunden. Das entspricht einem 1 Meter breiten und 1 Meter hohen Müllhaufen von 6,3 Kilometern Länge.[2]

Tiefer im Wald, abseits der Straße, trafen sich die beiden Gruppen an einer großen Schutthalde wieder. Die Kinder waren sichtlich empört über diese Menge an Bauschutt, verrosteten Autoteilen, Kabeln, vergammelten Schuhen und sehr, sehr viel Plastikmüll. Das regte die Kinder und Erwachsenen gleichermaßen zu leidenschaftlichen Gesprächen an. Spätestens jetzt war klar: „Müll gehört nicht in den Wald!“ Försterin Sarah erklärte uns genau, dass für die sperrigen und schweren Materialien die Forstämter zuständig sind und dass jeder einen solchen Fund dort melden kann und soll!
Gemeinsam traten wir den Rückweg an und, zurück unter der großen Eiche, bildeten wir unseren Abschlusskreis. Wir betrachteten mit Erstaunen den riesigen Fund an Müll, welchen wir zusammengetragen hatten. Begeistert in dem Wissen, etwas für Natur und Umwelt getan zu haben, bedankten wir uns bei Förster Bernd und Försterin Sarah und verabschiedeten uns voneinander. Wir waren Förster Bernd und Försterin Sarah wirklich sehr dankbar für die waldpädagogische Begleitung unseres Ausfluges, denn damit hinterließ unsere Aktion bei den Kindern einen noch deutlicheren Eindruck. Was für ein großartiges Team! Am Ende boten sie sogar noch an, "unseren Müll" mitzunehmen, um ihn ordnungsgemäß zu entsorgen.
Für alle Kinder und Eltern, Kitas und Schulen, und allen anderen die sich für den Erhalt der Schönheit und Gesundheit unserer Wälder interessieren, empfehlen wir einen Besuch auf der Webseite des Landesbetriebes Forst Brandenburg mit tollen Spielen und einem interessanten Quiz zum Thema Müll im Wald!
[1] © Roland Boljahn, Waldschule am Rogge Busch, Landesbetrieb Forst Brandenburg
[2] Angaben und Grafik von der Webseite des Landesbetriebes Forst Brandenburg https://forst.brandenburg.de/lfb/de/themen/muellberge-in-brandenburg/
